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Dienstag, 2. August 2016

Letzte Tage in Cartagena und Abschied von Südamerika

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir die letzten Tage unserer insgesamt exakt 200 Tage Südamerika in Cartagena genossen. Trotz großer Hitze sind wir gemütlich durch die engen romantischen Straßen der kolonialen Altstadt flaniert, haben Kaffee getrunken, letzte Souvenirs gekauft und den beeindruckenden Blick aufs Meer von der Stadtmauer genossen. Auch der Blick vom Castillo San Felipe de Barajas, der größten spanischen Befestigungsanlage außerhalb von Spanien, ist sehr beeindrucken. Cartagena war über hunderte Jahre hinweg der größte und wichtigste Hafen von Südamerika. Von dort aus wurden sämtliche Waren und Güter wie Gold und Silber nach Europa verschifft. Entsprechend interessant war der Ort auch für Piraten wie Francis Drake der die Stadt mehrmals belagert hat.



Eine der schönsten kolonialen Altstädte in Südamerika ...



... mit engen Gasserln und den typischen Holzbalkonen.



Blick vom Castillo auf die Stadt


Die massive Festung wurde zum Schutz vor Piraten erbaut und nie eingenommen


In den unterirdischen Gängen darf man nicht zu groß sein


Gemütliche Straßenparty in der Altstadt





Abschied von Cartagena auf der Stadtmauer mit Aussicht


Ungefähr eine Stunde ausserhalb von Cartagena mit Bus und Taxi liegt der wunderschöne, aber auch überlaufene Playa Blanca. Wenn man den endlosen traumhaft weißen Sandstrand ein bisschen entlang spaziert kann man den Massen von Menschen ein wenig ausweichen und sogar den Strand und das kristallklare Wasser halbwegs ungestört genießen. Eines der fast täglichen spontanen Gewitter hat uns am Nachmittag wieder zurück in die Stadt getrieben.


Beeindruckend klare Wasser ...


... und weißer Strand ...


... am Playa Blanca.


Der letzte Jugo de Maracuja


Den allerletzten Tag haben wir am Strand von La Boquilla, einem Vorort von Cartagena verbracht. Eigentlich sind wir zum Kitesurfen gekommen, aber da der Wind leider sehr schwach war und sogar der 14mnicht wirklich in der Luft bleiben wollte haben wir uns mit Strand und Wasser begnügt. Ich habe mir dann noch spontan die Zeit mit Flyboarding vertrieben, das überraschend einfach und sehr lustig war.



Es war leider nur sehr wenig Wind zum Kitesurfen



Flyboarding in La Boquilla ...


... war einfacher als gedacht


Unsere endgültige Heimreise haben wir am nächsten Tag um 05:00 Uhr früh angetreten. Den ersten Stopp in Panama verbrachen wir mit dem Nachtragen des Blogs und Frühstück nachholen. Unser Plan für den zweiten Zwischenstopp in Punta Cana auf der dominikanischen Republik hatten wir uns ein bisschen einfacher vorgestelt. Inmitten von 5000 Pauschaltouristen hat die Einreise dann doch ein wenig länger gedauert als gedacht. Zum Glück haben wir zehn Minuten vom Flughafen einen traumhaften Strand mit einem sehr nettem Lokal gefunden, wo sich die sechs Stunden Wartezeit sehr angenehm verbringen ließen. Badehose und Bikini hatten wir zwar vergessen, aber Maggy hat es sich nicht nehmen lassen noch einmal in karibischen Gewässern baden zu gehen.
Nach einem luxuriösem Essen und ein paar Cocktails hatten wir es sehr lustig und konnten auch die Schikanen der nicht sehr fröhlichen Dame von der Security am Flughafen mit Humor nehmen.


Zwischenstopp am Playa Blanca in der Dominikanischen Republik


So lässt sich ein sechsstündiger Zwischenstopp aushalten


Nach insgesamt 30 Stunden Reisezeit sind wir ein bisschen müde, aber erfrischt (die Duschen am Frankfurter Flughafen sind sehr luxuriös) in Schwechat angekommen wo wir netterweise sehr freundlich empfangen wurden.


Nach exakt 200 Tagen in Südamerika sind wir letzten Dienstag wieder in Wien angekommen.


An dieser Stelle möchten wir beide uns sehr herzlich bei euch allen unseren treuen Lesern bedanken.  Vielen Dank auch für das begeisterte Feedback das wir immer wieder bekommen haben. Wir hoffen ihr hattet viel Spaß beim Lesen und wir konnten einen Eindruck von unserer Reise vermitteln. 

Liebe Grüße und wir hoffen euch alle sehr bald wieder "in Echt" zu sehen.

Maggy & Christian

Montag, 25. Juli 2016

Minca und Palomino: Entspannen in der Natur mit Wasserfällen, Autoreifen und frischen Mangos

Nach den "stressigen" Strandtagen in Mitten von vielen Touristen wollten wir uns ein wenig zurückziehen und die traumhafte Gegend entlang der kolumbianischen Karibikküste genießen. Als ideale Orte dafür haben wir Minca in den Hügeln oberhalb von Santa Marta und Palomino ein Stück nach dem Tayrona Nationalpark Richtung Venezuela gefunden. Minca ist berühmt für seine unberührte Natur mit traumhafter Aussicht auf die Küste und die vielen Wasserfälle in der Umgebung, die man bei Wanderungen durch die Nebenwälder besuchen kann. Mit unserem Quartier hatten wir sehr viel Glück. Etwas oberhalb des Ortes gelegen konnte man von der Terrasse die traumhafte Aussicht aufs Meer und jeden Abend einen spektakulärer Sonnenuntergang genießen. Das sehr freundliche Personal hat uns gleich nach der Ankunft den Garten mit den riesigen Mangobäumen zum "selberpflücken" präsentiert. Entsprechend begeistert haben wir gleich bei der Ankunft auf zwei Nächte verlängert. Weil meinem Magen das Bad so gut gefallen hat sind wir dann am Ende drei Nächte dort geblieben. Die sehr entspannten Tage verbrachten wir mit Wanderungen durch Nebelwälder und Kaffeeplantagen und mit Schwimmen in Wasserfällen. Am zweiten Tag wurden wir von einem tropischen Gewitter überrascht, indem wir sehr romantisch zwei Stunden durch strömenden Regen nach Hause spaziert sind. Ist ja nur Wasser.


Der Garten unseres Hostels ...


... mit frischen Mangos


Spaziergang durch den Wald ...


... zum Wasserfall.


Das Wasser ist zwar eiskalt, aber sehr angenehm.








Sonnenuntergang von der Terrasse


Wanderung quer durch Kaffeeplantagen ...


... wo der Weg ab und zu nur mehr zu erahnen ist.


Dafür gibts oben einen super Ausblick.
Diese Gewitterwolken haben und dann den zweistündigen Heimweg etwas "abgekühlt".



Palomino ist ein kleines entspanntes Dörfchen am Strand, dass sich in den letzten Jahren immer mehr dem Tourismus verschrieben hat. Eine große Anzahl von Hostels, Hotel, Restaurants und Strandbars bedient die täglich einfallenden Touristen. Trotzdem, vielleicht auf aufgrund der vielen Hippies die ihren selbstgebastelten Schmuck am Strand verkaufen, hat sich der Ort eine gewisse Ruhe und Entspanntheit erhalten. Die Hauptattraktion für die Touristen ist das sogenannte Tubing am Rio Palomino. Hierzu werden an jeder Ecke im Ort aufgeblasene Schläuche von LKW-Reifen vermietet. Tourist und Schlauch werden dann gegen eine geringe Leihgebühr mit dem Moped ungefähr 20 Minuten flussaufwärts quer durch den Wald zur Einstiegsstelle chauffiert. Spätestens jetzt sollte man gut eingeschmiert sein denn jetzt gehts in gut zwei Stunden sehr entspannt auf dem Reifen liegend in der prallen Sonne Richtung Ozean. Da der sehr breite Fluss aber oft nur einige Zentimeter tief ist muss man auch öfters ein paar Meter gehend zurück legen.



Das letzte Stück gehts zu Fuß zur Einstiegsstelle.


Von dort gehts in die angenehm kühlen Fluten ...


... in gemütlichem Tempo ...


... zwei Stunden flussabwärts.


Ab und zu muss man auch spazieren


Fluss trifft Meer





Nach diesen sehr entspannten Tagen waren wir dann bereit für unsere aller letzte Station auf dieser Reise: Cartagena!



Montag, 18. Juli 2016

Karibikküste: Taganga und der Tayrona Nationalpark

Seit wir in Kolumbien sind habe ich mich nocheinmal verliebt, sie heißt Lulo und ist eine organgefarbene Frucht. An jeder Straßenecke gibt es in Kolumbien Jugos Naturales, also Saftbars die aus Maracuja, Mango, Mora, Lulo, Piña, Melón, Fresa, Guanabana, Zapote, usw. unglaublich geniale wie einfache Säfte mixen. Die Lulo und ich kennen uns schon länger und zwar seit Pozuzo in Peru, wo wir unsere erste Begegnung hatten. Dort heißt sie allerdings anders und ist unter dem Namen Quito Quito bekannt. In Ecuador findet man sie auch, allerdings unter dem Namen Naranjilla. War alles nicht so einfach das heraus zu finden, aber jetzt sind wir sehr glücklich (Maggy und ich) und genießen täglich zwei bis drei Jugos de Lulo, Mora oder Maracuja (unsere Favoriten).


In Peru: Quito Qutio, in Ecuador: Naranjilla und hier in Kolumbien: die LULO


Beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Santa Marta hat uns die Termperatur und Luftfeuchtigkeit der Karibik die sprichwörtliche Watschn gegeben. Entsprechend tranquilo haben wir die ersten zwei Tag in Santa Marta entspannt im Pool im Hostel und am wenig aufregenden Stadtstrand verbracht. 


Lulo und Maracuja ...


... am Stadtstrand von Santa Marta


Unser Plan war es dann im kleinen Fischerdörfchen Taganga, ein Stück nördlich von Santa Marta, die Großstadt hinter uns zu lassen und ein wenig am karibischen Sandstrand zu entspannen. Das hat allerdings leider nicht so ganz funktioniert. Einerseits wird dieses nette kleine Dörfchen von so ziemlich jedem Backpacker in Kolumbien heimgesucht, entsprechend überfüllt waren die Strände rund herum. Und andererseits war leider unsere Wahl des Hostels nicht ideal. Eins haben wir gelernt: Wenn man beim Einchecken einen Zettel vorgelegt bekommt wo man unterschreiben muss, dass man die Hausregeln verstanden hat, bedeutet das gleichzeitig, dass wir hier falsch sind. Nachtruhe 01:00 Uhr heißt, dass MINDESTENS bis 01:00 Uhr lautstark gefeiert und gesoffen wird. Einmal war es sogar der Besitzer des Hostels der bis 03:00 Uhr gefeiert hat, bis ich mich beschwert habe.


Jugo de Lulo am Strand von Taganga


Wir haben trotzdem versucht uns die Stimmung nicht all zu sehr versauen zu lassen und haben diverse Strände in der Umgebung erkundet. Vor den Toren von Taganga liegt der angeblich schönste Nationalpark von Kolumbien mit den angeblich schönsten Stränden der Welt. Der Parque Tayrona ist entsprechend auch Fixpunkt für jeden Backpacker. Wir sind einen Tag mit dem Bus nach El Zaíno gefahren, von wo aus man auf einem Wanderweg durch den Regenwald die schönsten Strände besuchen kann. Natürlich waren wir auch hier nicht alleine, aber die wirklich traumhaften Strände zwischen dem türkisblauen Meer und dem dichten Wald waren trotzdem sehr beeindrucken.
Hunderte Touristen (meistens Backpacker) zieht es hier her, entsprechend gibts es auch schon mehrere Campingplatze, Unterkünfte mit Hängematten sowie Restaurants und kleine Strandbars im Nationalpark. Von einem dieser Touristenzentren am wunderschönen, überfüllten Strand von El Cabo, haben wir beschlossen mit dem Boot zurück nach Taganga zu fahren. Ist zwar teurer aber schneller.


Auf vielen der beeindruckenden Strände ...

... wie auf diesem herrscht Badeverbot aufgrund der sehr starken Strömung.


In den letzten Jahren sind anscheinend sehr viele Menschen ertrunken.


Doch nicht auf allen: La Piscina (der Pool) ist durch ein vorgelagertes Riff geschützt


Durch den Nationalpark gehts zum nächsten Strand


Zelt- und Hängemattenlager für die Backpacker die hier übernachten wollen


Einer der schönsten: El Cabo




Hier gibt es nämlich sogar ...


... zwei Strände





Diese Bootsfahrt war leider eine Katastrophe. Prinzipiell sind fast alle Transportunternehmen in Kolumbien darauf spezialisiert Touristen auszunehmen. Aber diese äußerst unfreundlichen und geldgierigen Bootsfahrer waren der Gipfel der Frechheit. In das viel zu kleine (aber übermotorisierte) Boot wurden anstatt der üblichen schätzungsweiße 20 Passagiere über 40 Leute reingestopft. Sieben andere und ich mussten zusammengekauert am Boden, gegen die Fahrrichtung, sitzen während sich der Rest auf die seitlichen Bänke quetschte. Schwimmwesten gabs nur für die Hälfte der Menschen an Bord, und der anderen Hälfte hätten sie wahrscheinlich nicht viel gebracht im Ernstfall, so alt wie diese waren. Nachdem sich unsere "Bootscrew" bekreuzigt hat, ging es mit Vollgas unter Jubel der teilweise betrunkenen und oder verblödeten Backpacker über jede einzelne Welle. Ich bin normal kein Schisser, aber dieser Idiot von Kapitän hatte das Boot eindeutig nicht unter Kontrolle. Ein Wunder, dass wir angekommen sind. Jetzt wissen wir wie sich die Bootsflüchtlinge im Mittelmehr fühlen müssen.


Zusammengepfercht im überfüllten Boot gehts nach Hause


Nach einem entspannten weiteren Strandtag haben wir Taganga den Rücken gekehrt und haben uns ein Stück in die Berge abgesetzt. Und soviel sei verraten. Dort haben wir gefunden was wir gesucht haben ;)


Sonnenuntergang in Taganga