Letzten Montag sind wir nach Toro Toro aufgebrochen. Laut unserem Plan wollten wir bereits zu Mittag dort sein, aber dieser Plan beinhaltete wieder einmal nicht Geduld und Warterei. Motiviert hatten wir um 8:25 unsere Tickets für den Minivan nach Toro Toro in den Händen. Nun mussten wir nur warten bis alle Plätze verkauft waren, damit der Minivan endlich abfahren konnte. Und ja, das kann dauern... Nach ganzen zwei Stunden ging die Fahrt los.
Über holprige Straßen, durch Flussbetten und beeindruckende Landschaft kamen wir nach fünf Stunden Fahrt in Toro Toro an. Leider war es so spät am Nachmittag nicht mehr möglich eine Tour zu machen. Und ohne Tourguide kommt man im Nationalpark Toro Toro nicht sehr weit. Daher erkundeten wir erstmals die kleine Stadt und den Fluss und entdeckten, dank Infos unseres deutschen Zimmernachbarn, die ersten Dinosaurierfussabdrücke am Fluss.
parque national Toro Toro zwischen 1.800 m und 3.800 m Seehöhe
Die ersten Fussspuren von Dinosauriern
Am nächsten Morgen schlossen wir uns der Tour eines schweizer Pärchen an. Durch die spektakuläre Landschaft des Nationalparks fuhren wir zur Ciudad de Ita auf ca. 3.800 m Seehöhe. Wir wanderten und kletterten durch die Ciudad de Ita, eine Stadt aus Felsformationen und Höhlen in der laut unserem Guide vor zig Jahren auch Inkas gelebt haben. Wir konnten auch unsere ersten Kondore beim Gleiten am Himmel, die sichtlich den Wind und die Luftverhältnisse genossen, beobachten.
Landschaft um Toro Toro (links hinten)
in einer halben Stunde mit dem Jeep gehts von ca. 2.700m (Toro Toro) auf 3.800m
gewaltige Felsformationen in der ciudad de ita
beeindruckende Grotten ...
... in der "gotischen Kathedrale"
la tortuga (die Schildkröte)
manchmal wirds ganz schön eng
Kondore gleiten majestätisch über die Felsen
beeindruckende Anden
wieder Spuren von Dinosauriern
Danach ging es weiter in die Cavernas Humajalanta, eine der längsten und tiefsten Höhlen Boliviens mit Stalagmiten, Stalaktiten und einem Fluss inklusive mehrerer Wasserfälle. Die Tour in der Höhle besteht aus klettern und rutschen über Felsen, durchzwängen durch enge Felsspalten und springen von Stein zu Stein über den Fluss. Die notwendige Ausrüstung dafür ist ein Helm mit Stirnlampe.
Höhleneingang
Stalaktiten in der Höhle
(sind hier nicht geschützt wie in Ö, hier dienen sie manchmal als Klettergriffe)
auf allen Vieren ...
... und auf dem Bauch liegend gehts durch die Höhle
nach einer knappen Stunde wieder Tageslicht
Am späten Nachmittag spazierten wir zum cementerio de tortugas, aber leider war es uns ohne Guide nicht erlaubt weiter als zehn Meter das Gelände zu betreten. Der nette Herr an der Kassa erbarmte sich nach mehrmaligen Nachfragen und zeigte uns auf diesen zehn Meter zwei Ausgrabungen von Schildkrötenfossilien.
cementerio de tortugas (Schildkrötenfriedhof)
Das ist ein Fundstück, das wir gesehen haben.
Am Mittwoch schlossen wir uns mit drei Chilenen und zwei Franzosen zu einer Tour zum "El Vergel" Wasserfall im Canyon zusammen. Am Weg zum Canyon sieht man Spuren von Dinosaurier (in Toro Toro findet man über tausende Spuren, manche sogar in Häusern der Bewohner, weil diese die Steine aus der Umgebung zum Bauen der Häuser verwendeten und damals noch keine Ahnung hatten, worum es sich dabei handelt), ein Naturtheater aus Felsen, Naturfelsenbrücken, einen Baum der einen Felsen spaltete und vieles mehr. Zum Wasserfall geht es dann 200 Meter über Stufen den Canyon hinunter und über Steine und Felsen den Fluss entlang. Die Flora im Canyon wirkt fast schon tropisch und der Wasserfall, der mitten aus den Felsen kommt ist beeindruckend schön. Eine Stunde hatten wir Zeit um den Wasserfall, die Sonne und die Ruhe (wir waren die einzige Gruppe dort) im Canyon zu genießen. Danach ging es die Stufen bei ca. 30 Grad direkter Sonneneinstrahlung wieder hinauf und auf direktem Weg zurück nach Toro Toro.
Dinosaurierspuren im Flussbett am Weg zum Canyon
Wenn es regnet gibts hier für ein paar Stunden einen Fluss mit Wasserfall.
Der Fluss wird ...
... zum Canyon
über Steinstufen geht es 200 m hinunter in den Canyon
im Canyon herrscht fast tropisches Klima
Baden im Wasserfall ...
... eiskalt aber sehr angenehm
Bei der Rückfahrt nach Cochabamba hatten wir mehr Glück uns mussten nicht so lange warten. Auch die Fahrt selber war ein wenig kürzer weil die Straßensperre, die unsere Hinfahrt um eine Stunde verlängert hat, anscheinend schon aufgehoben war.
Abschied von einer traumhaften Gegend
Ein letzter Blick auf den Canyon