Translate

Montag, 25. Juli 2016

Minca und Palomino: Entspannen in der Natur mit Wasserfällen, Autoreifen und frischen Mangos

Nach den "stressigen" Strandtagen in Mitten von vielen Touristen wollten wir uns ein wenig zurückziehen und die traumhafte Gegend entlang der kolumbianischen Karibikküste genießen. Als ideale Orte dafür haben wir Minca in den Hügeln oberhalb von Santa Marta und Palomino ein Stück nach dem Tayrona Nationalpark Richtung Venezuela gefunden. Minca ist berühmt für seine unberührte Natur mit traumhafter Aussicht auf die Küste und die vielen Wasserfälle in der Umgebung, die man bei Wanderungen durch die Nebenwälder besuchen kann. Mit unserem Quartier hatten wir sehr viel Glück. Etwas oberhalb des Ortes gelegen konnte man von der Terrasse die traumhafte Aussicht aufs Meer und jeden Abend einen spektakulärer Sonnenuntergang genießen. Das sehr freundliche Personal hat uns gleich nach der Ankunft den Garten mit den riesigen Mangobäumen zum "selberpflücken" präsentiert. Entsprechend begeistert haben wir gleich bei der Ankunft auf zwei Nächte verlängert. Weil meinem Magen das Bad so gut gefallen hat sind wir dann am Ende drei Nächte dort geblieben. Die sehr entspannten Tage verbrachten wir mit Wanderungen durch Nebelwälder und Kaffeeplantagen und mit Schwimmen in Wasserfällen. Am zweiten Tag wurden wir von einem tropischen Gewitter überrascht, indem wir sehr romantisch zwei Stunden durch strömenden Regen nach Hause spaziert sind. Ist ja nur Wasser.


Der Garten unseres Hostels ...


... mit frischen Mangos


Spaziergang durch den Wald ...


... zum Wasserfall.


Das Wasser ist zwar eiskalt, aber sehr angenehm.








Sonnenuntergang von der Terrasse


Wanderung quer durch Kaffeeplantagen ...


... wo der Weg ab und zu nur mehr zu erahnen ist.


Dafür gibts oben einen super Ausblick.
Diese Gewitterwolken haben und dann den zweistündigen Heimweg etwas "abgekühlt".



Palomino ist ein kleines entspanntes Dörfchen am Strand, dass sich in den letzten Jahren immer mehr dem Tourismus verschrieben hat. Eine große Anzahl von Hostels, Hotel, Restaurants und Strandbars bedient die täglich einfallenden Touristen. Trotzdem, vielleicht auf aufgrund der vielen Hippies die ihren selbstgebastelten Schmuck am Strand verkaufen, hat sich der Ort eine gewisse Ruhe und Entspanntheit erhalten. Die Hauptattraktion für die Touristen ist das sogenannte Tubing am Rio Palomino. Hierzu werden an jeder Ecke im Ort aufgeblasene Schläuche von LKW-Reifen vermietet. Tourist und Schlauch werden dann gegen eine geringe Leihgebühr mit dem Moped ungefähr 20 Minuten flussaufwärts quer durch den Wald zur Einstiegsstelle chauffiert. Spätestens jetzt sollte man gut eingeschmiert sein denn jetzt gehts in gut zwei Stunden sehr entspannt auf dem Reifen liegend in der prallen Sonne Richtung Ozean. Da der sehr breite Fluss aber oft nur einige Zentimeter tief ist muss man auch öfters ein paar Meter gehend zurück legen.



Das letzte Stück gehts zu Fuß zur Einstiegsstelle.


Von dort gehts in die angenehm kühlen Fluten ...


... in gemütlichem Tempo ...


... zwei Stunden flussabwärts.


Ab und zu muss man auch spazieren


Fluss trifft Meer





Nach diesen sehr entspannten Tagen waren wir dann bereit für unsere aller letzte Station auf dieser Reise: Cartagena!



Montag, 18. Juli 2016

Karibikküste: Taganga und der Tayrona Nationalpark

Seit wir in Kolumbien sind habe ich mich nocheinmal verliebt, sie heißt Lulo und ist eine organgefarbene Frucht. An jeder Straßenecke gibt es in Kolumbien Jugos Naturales, also Saftbars die aus Maracuja, Mango, Mora, Lulo, Piña, Melón, Fresa, Guanabana, Zapote, usw. unglaublich geniale wie einfache Säfte mixen. Die Lulo und ich kennen uns schon länger und zwar seit Pozuzo in Peru, wo wir unsere erste Begegnung hatten. Dort heißt sie allerdings anders und ist unter dem Namen Quito Quito bekannt. In Ecuador findet man sie auch, allerdings unter dem Namen Naranjilla. War alles nicht so einfach das heraus zu finden, aber jetzt sind wir sehr glücklich (Maggy und ich) und genießen täglich zwei bis drei Jugos de Lulo, Mora oder Maracuja (unsere Favoriten).


In Peru: Quito Qutio, in Ecuador: Naranjilla und hier in Kolumbien: die LULO


Beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Santa Marta hat uns die Termperatur und Luftfeuchtigkeit der Karibik die sprichwörtliche Watschn gegeben. Entsprechend tranquilo haben wir die ersten zwei Tag in Santa Marta entspannt im Pool im Hostel und am wenig aufregenden Stadtstrand verbracht. 


Lulo und Maracuja ...


... am Stadtstrand von Santa Marta


Unser Plan war es dann im kleinen Fischerdörfchen Taganga, ein Stück nördlich von Santa Marta, die Großstadt hinter uns zu lassen und ein wenig am karibischen Sandstrand zu entspannen. Das hat allerdings leider nicht so ganz funktioniert. Einerseits wird dieses nette kleine Dörfchen von so ziemlich jedem Backpacker in Kolumbien heimgesucht, entsprechend überfüllt waren die Strände rund herum. Und andererseits war leider unsere Wahl des Hostels nicht ideal. Eins haben wir gelernt: Wenn man beim Einchecken einen Zettel vorgelegt bekommt wo man unterschreiben muss, dass man die Hausregeln verstanden hat, bedeutet das gleichzeitig, dass wir hier falsch sind. Nachtruhe 01:00 Uhr heißt, dass MINDESTENS bis 01:00 Uhr lautstark gefeiert und gesoffen wird. Einmal war es sogar der Besitzer des Hostels der bis 03:00 Uhr gefeiert hat, bis ich mich beschwert habe.


Jugo de Lulo am Strand von Taganga


Wir haben trotzdem versucht uns die Stimmung nicht all zu sehr versauen zu lassen und haben diverse Strände in der Umgebung erkundet. Vor den Toren von Taganga liegt der angeblich schönste Nationalpark von Kolumbien mit den angeblich schönsten Stränden der Welt. Der Parque Tayrona ist entsprechend auch Fixpunkt für jeden Backpacker. Wir sind einen Tag mit dem Bus nach El Zaíno gefahren, von wo aus man auf einem Wanderweg durch den Regenwald die schönsten Strände besuchen kann. Natürlich waren wir auch hier nicht alleine, aber die wirklich traumhaften Strände zwischen dem türkisblauen Meer und dem dichten Wald waren trotzdem sehr beeindrucken.
Hunderte Touristen (meistens Backpacker) zieht es hier her, entsprechend gibts es auch schon mehrere Campingplatze, Unterkünfte mit Hängematten sowie Restaurants und kleine Strandbars im Nationalpark. Von einem dieser Touristenzentren am wunderschönen, überfüllten Strand von El Cabo, haben wir beschlossen mit dem Boot zurück nach Taganga zu fahren. Ist zwar teurer aber schneller.


Auf vielen der beeindruckenden Strände ...

... wie auf diesem herrscht Badeverbot aufgrund der sehr starken Strömung.


In den letzten Jahren sind anscheinend sehr viele Menschen ertrunken.


Doch nicht auf allen: La Piscina (der Pool) ist durch ein vorgelagertes Riff geschützt


Durch den Nationalpark gehts zum nächsten Strand


Zelt- und Hängemattenlager für die Backpacker die hier übernachten wollen


Einer der schönsten: El Cabo




Hier gibt es nämlich sogar ...


... zwei Strände





Diese Bootsfahrt war leider eine Katastrophe. Prinzipiell sind fast alle Transportunternehmen in Kolumbien darauf spezialisiert Touristen auszunehmen. Aber diese äußerst unfreundlichen und geldgierigen Bootsfahrer waren der Gipfel der Frechheit. In das viel zu kleine (aber übermotorisierte) Boot wurden anstatt der üblichen schätzungsweiße 20 Passagiere über 40 Leute reingestopft. Sieben andere und ich mussten zusammengekauert am Boden, gegen die Fahrrichtung, sitzen während sich der Rest auf die seitlichen Bänke quetschte. Schwimmwesten gabs nur für die Hälfte der Menschen an Bord, und der anderen Hälfte hätten sie wahrscheinlich nicht viel gebracht im Ernstfall, so alt wie diese waren. Nachdem sich unsere "Bootscrew" bekreuzigt hat, ging es mit Vollgas unter Jubel der teilweise betrunkenen und oder verblödeten Backpacker über jede einzelne Welle. Ich bin normal kein Schisser, aber dieser Idiot von Kapitän hatte das Boot eindeutig nicht unter Kontrolle. Ein Wunder, dass wir angekommen sind. Jetzt wissen wir wie sich die Bootsflüchtlinge im Mittelmehr fühlen müssen.


Zusammengepfercht im überfüllten Boot gehts nach Hause


Nach einem entspannten weiteren Strandtag haben wir Taganga den Rücken gekehrt und haben uns ein Stück in die Berge abgesetzt. Und soviel sei verraten. Dort haben wir gefunden was wir gesucht haben ;)


Sonnenuntergang in Taganga


Mittwoch, 13. Juli 2016

Medellin - Besuch bei Dani und Bootfahren am Fuße des Piedral del Peñol

Von Salento ging es mit dem Bus weiter nach Medellin. Bis vor ein paar Jahrzehnten war Medellin als eine der gefährlichsten Städte der Welt bekannt. Dieses Image hat sich durch bewusste Architektur in den Problemzonen, Verbesserung des Bildungsangebot und der Metro - die einzige in ganz Kolumbien - verbessert und 2013 wurde Medellin "zur innovativsten Stadt der Welt" gekürt.

Dieses vergangene Image als gefährlichste Stadt der Welt verdankte Medellin sicher auch zu einem großem Teil einem "sehr berühmten Verbrecher" oder "dem berühmten Geschäftsmann der Stadt". So wurde er zumindest bei den Stadtführungen genannt. Gemeint ist natürlich Pablo Emilio Escobar Gaviria oder auch Don Pablo. Der berüchtigtste Drogenbaron der Welt lebte und "arbeitete" in Medellin von wo aus er sein weltweites Drogenimperium leitete bis er 1993 von der Polizei erschossen wurde. Unsere Stadtführer trauten sich nicht seinen Namen während den Führungen auszusprechen aus Angst vor Reaktionen sowohl von Gegnern als auch von Befürwortern. Ich glaube das sagt schon sehr viel aus. Neben den Morden an tausenden unschuldigen Menschen, politischen Gegnern, Andersdenkenden oder einfachen Bauern im Dschungel hat er ab und zu auch den Armen einfach Geld gegeben. Zudem war die ganze Drogenindustrie nach seinem Tod arbeitslos. Entsprechend kontrovers und heikel ist das Thema bis heute in Medellin.

Nichtsdestotrotz versucht die Stadt mit allen Mitteln, und der Tourismus ist das effizienteste, dieses Image abzuschütteln und überzeugt mit moderner Architektur, Museen, einer extrem sauberen Metro und unzähligen typischen Salsabars. Der Hauptgrund unseres Besuchs war eine sehr liebe gute Freundin, die wir aus unserer Zeit an der FH kennen, die jetzt hier lebt, zu besuchen. Das Wiedersehen war sehr herzlich und wir verbrachten einen wundervollen Abend mit Essen, Cocktails, Aguardiente (no me gusta) und Salsatanzen. Vielen lieben Dank für alles Dani, es war genial! ;)


Der "Hauptplatz" von Medellin mit Regierungssitz und Justizpalast


Der plaza del luz (Platz des Lichtes) vor 20 Jahren boomte hier das Verbrechen, die neue Architektur soll ein neues Image bringen


Fußgängerzone im Zentrum


Der alte Justizpalast wurde stilecht erhalten und beherbergt jetzt ein Einkaufszentrum


Die größte Kathedrale der Welt .... aus Ziegelsteinen ;)


Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Links die alte Vogelstatue von Botero die bei einem Sprengstoffanschlag zerstört wurde. Rechts die Neue.


Muchas gracias Dani !!!


Am nächsten Tag sind wir auf Dani's Empfehlung hin knappe zwei Stunden mit dem Bus nach Guatapé gefahren und es war wirklich noch schöner als versprochen und erwartet.
Die Stadt ist umgeben von einem Stausee der sich in der hügeligen Landschaft in hunderte kleine Buchten riesengroß ausgebreitet hat. Dieser Embalse del Peñol (Stausee von Peñol) ist nach dem kleinen Ort Peñol benannt der sehr bekannt für sein dortiges Wahrzeichen, den Piedra del Peñol (Fels von Peñol) ist. Dabei handelt es sich um einen 22 Millionen Tonnen 220 m hohen Monolith der hochkant in der Landschaft steht. Über rund 600 Stufen kann man den Fels erklimmen und den beeindruckenden Rundblick über den Stausee und die wunderschöne Landschaft genießen.
Auch hier waren wir natürlich nicht die einzigen Touristen, deswegen sind wir bald wieder hinunter marschiert und mit einem Mototaxi nach Guatapé gefahren. Mit einem Tretboot sind wir dann in eine der unzähligen Buchten gefahren, wo wir unsere Ruhe zum Schwimmen und Entspannen gefunden haben.


Am nächsten Tag haben wir uns noch sehr herzlich von Dani und ihrer Familie verabschiedet bevor wir auf den Flughafen gefahren sind, von wo aus es dann hierher in den Norden an die Karibikküste ging. Beim Aussteigen aus dem Flugzeug wurden wir schlagartig daran erinnert wo wir sind. Bei gefühlten 40 Grad und 80° Luftfeuchtigkeit haben wir einen Gang zurückgeschalten und genießen die Karibik. ;)


Inmitten der wundschönen Landschaft rund um den Stausee ...


... ragt der Piedra del Peñol 220m in den Himmel.


Die rund 600 Stufen gilt es zu erklimmen.


Von oben gibts dann diesen genialen Ausblick.





Der malerische Hauptplatz von Guatapé


Tretbootfahren am Stausee ... 


... im Schatten des Piedral del Peñol.


Inzwischen haben wir es erfolgreich an die Karibikküste gschafft und gewöhnen uns wieder an die Hitze. ;)


Blogeintrag schreiben bei der Hitze in Santa Marta ;)