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Donnerstag, 3. März 2016

Santa Cruz de la Sierra, und El Fuerte de Samaipata

12 Busstunden und 2.300 m Seehöhe von Cochabamba entfernt liegt die zweitgrößte Stadt von Bolivien: Santa Cruz. Wir bestiegen Freitag 21:30 Uhr nach der Arbeit unseren überraschend günstigen bus cama Richtung Osten (oriente). Die kolportierten 10 Stunden wurden nur um 2 Stunden übertroffen und auch unsere anderen Befürchtungen betreffend der Straße (in der Regenzeit passiert es häufig dass Straßen weggespült und mehrere Stunden oder Tage gesperrt werden) sind nicht eingetreten. Bewaffnet mit meinem neuen Zaubermittel () habe ich die meiste Zeit der Fahrt geschlafen und wird sind somit frisch und munter bei 35 Grad Celsius, gefühlten 150% Luftfeuchtigkeit und Regen um circa 10:00 Uhr früh in Santa Cruz eingetroffen.

Die positive Überraschung des Tages war das Hostel. Freundliches Personal, großer gepflegter Pool, schöne saubere Zimmer (wir hatten schon viele teuere Hotels die nicht so schön waren) und ein blitz blankes Gemeinschaftsbad, welches nach der Nacht im Bus gleich freudig in Beschlag genommen wurde.

Zum Frühstücken sind wir in ein Diner/Cafe/Restaurant gleich ums Eck gegangen. Die freudige Überraschung, dass die Besitzer der Restaurantkette offensichtlich österreichischer Abstammung waren, und die damit einhergehende Vorfreude auf ein gutes europäisches Frühstück, wurde mit der Ankunft der kalten zu Tode getoasteten Weißbrote und dem Kaffe im Plastikbecher auf Plastiktablett umgehend getrübt.



Heimatgefühle mitten in Santa Cruz



Nichts desto trotz sind wir gestärkt losgezogen die 1,2 Millionen Einwohner Stadt zu besichtigen. Der Besuch des Mittelpunkts von Südamerika, welcher sich angeblich in Santa Cruz befindet, wurde uns von einem anderen Gast im Hostel empfohlen, stellte sich aber als nicht sonderlich interessant heraus. Mehr als ein Holzkreuz in einem Park ohne jegliche Beschriftung konnten wir nicht finden.
Den Rest des Tages verbrachten wir aufgrund anhaltenden Nieselregens im Hostel am Pool, wo es am Abend auch ein vom Hostel veranstaltetes "All-you-can-eat-and-drink-Barbecue" gab.



Am Mittelpunkt von Südamerika.



Hostel mit Pool und BBQ in Santa Cruz
(Foto © by Tripadvisor, ich hab keins davon gemacht)




Kathedrale von Santa Cruz




Plaza principal mit Kathedrale bei Nacht



Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Samaipata. 3 Stunden mit einem Minibus Richtung Südwesten in den Bergen liegt dieses verschlafene kleine Dorf. Viel mehr als zwei drei Hostel einen Greißler und ein paar Wirtshäuser gibts hier nicht. Trotzdem kommen etliche Touristen jede Woche hierher. Der Grund dafür sind die 30 min entfernt liegenden Inka-Ruinen:
El fuerte de Samaipata. (Der Name kommt von der Vermutung dass es sich um eine Festung der Inkas handelte).



Was macht man in Bolivien wenn die Straße überflutet ist? - Richtig: Autowaschen!




Blick auf el fuerte, den zentralen Sandsteinfelsen der Anlage.
Vermutlich wurde sie als versteckte Festung in den Bergen,
und als Zeremonialstätte verwendet.




Im Felsen sind zahlreiche Tierdarstellungen, Kanäle und Opferstellen eingemeisselt, ...




... daneben findet man die Reste von Gebäuden.





Interessanterweise werden die behauenen Felsen der Inka Zeit
(ca. 13. - 16. Jahrhundert nach Christus) zugeordnet, ...




... die Mauerreste allerdings entstanden ca 1500 Jahre vor Christus,
also lange vor den Inkas.




Mit 40 Hektar ist die Anlage sehr groß und beinhaltete Gutshöfe,
Gemeindegebäude und einen Marktplatz




Die Bedeutung der unzähligen in den Fels gemeisselten Nischen ist bis heute unklar (aber deswegen schaut Margret nicht so zersaust aus).




Es soll ich aber um bis zu 7 unterschiedliche Tempel handeln.




Wiederum eine traumhafte Aussicht auf die Corderilla Oriental (östlichen Anden).



Wieder zurück in Santa Cruz haben wir an unserem letzten Tag noch eine sloth tour gebucht. Die im spanischen wunderschön perezosos genannten Faultiere, findet man in diesen Gegenden sehr häufig an den obersten Ästen der Regenwaldbäume hängen. Aus diesem Grund sind wir mit unserem Tourguide in den hiesigen jardin botanico (Botanischen Garten) gefahren um diese gemütlichen Tierchen zu sehen. Der Park an sich ist recht nett angelegt und auch der Führer war sehr freundlich. Nur im Vergleich mit unserer letzten Faultiertour in Costa Rica (wo wir in einem richtigem Regenwald waren) war das ganze leider etwas spärlich.
Trotzdem konnten wir im künstlich angelegtem See einige Alligatoren (Babies) und in den Bäumen einige lautstark brüllende Affen bewundern. Nach kurzer Erklärung der hiesigen Baum- und Waldarten sowie einiger Riesenpflanzen welche bei und gerade einmal Topfgröße erreichen, sind wir wieder zurück ins Hostel.



Baby Alligator im Botanischen Garten




Unzählige Arten von Kakteen, manchen soll sowas ja angeblich gefallen, Peter Paul ...




Lautstark brüllende Affen




Ausblick über den Bäumen




(wahrscheinlich von uns leicht genervte) Schildkröte




wieder einmal wurden die Schuhe nass




Künstlicher See im botanischen Garten mit bolivianischer Müllentsorgung im Vordergrund




Die in Österreich durch Joghurts und Mineralwasser bekannte Malpighia glabra oder auch Acerolakirsche wächst hier im Überfluss




Schmetterlinge gibts auch sehr schöne, große bunte.



Nach dem Ausflug sind wir dann wieder mit dem nächst besten Bus zurück nach Cocha gefahren. Mal schauen was als nächstes auf dem Programm steht.

Liebe Grüße