Unser letztes Wochenende in Cochabamba haben wir für einen Tagesausflug auf den höchsten Berg vom Departamento Cochabamba genützt. Praktischer Weise hat uns unser Führer aus Toro Toro damals schon angeboten diese Tour mit uns zu machen. Also wurden wir um 07:30 Uhr bolivianischer Zeit (sprich 08:00 Uhr) von unserem Führer und seinem Bruder vor unserem Haus abgeholt. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen von unserem Projekt, Emelie aus Schweden und Esther aus der Schweiz, sowie den beiden Gebrüdern Macedonio und Umberto ging es 2 Stunden mit dem Jeep Richtung Norden.
Cochabamba liegt bekanntermaßen im sogenannten Cochabambatal auf 2.500 m und ist im Norden und Westen von einer steil ansteigenden Bergkette begrenzt. Diese Region der Cordilleras Oriente (östliche Anden) bildet den Parque National Tunari. Der höchste Gipfel des Nationalparks ist der Pico Tunari mit 5.020 m.
Das Cochabamba Tal mit den östlichen Anden im Nordwesten von Cochabamba
Auf dem Weg dorthin begegneten wir saftige grüne Hochland-Wiesen mit hunderten grasenden Lamas und Schafen, sowie beeindruckende Landschaftsformen die ich in den Alpen so noch nicht gesehen haben.
saftige Hochlandwiesen auf über 3.000 m Seehöhe
Unzählige Lamas leben hier oben
Die Straße wird immer abenteuerlicher
Das Auto haben wir unterhalb einer Lagune auf zirka 3.700 m Seehöhe geparkt, von wo es dann zu Fuß weiter ging.
Rechts im Bild die Staumauer der ersten Lagune
Es geht los
Die erste Lagune
Der erste Teil war eine gemütliche Wanderung über saftige grüne Wiesen, zwischen sumpfigen Tümpeln und quer durch grasende Lamas und Schafe die sich von uns nicht wirklich stören lassen wollten. Auf ca. 4.000 m Seehöhe haben wir dann eine zweite Lagune erreicht wo wir eine kleine Pause eingelegt haben.
Der Gipfel des Pico Tunari noch im Nebel versteckt
Querfeldein zwischen Schafen und Lamas ...
... die uns sehr freundlich begrüßen
Blick auf die erste Lagune
Dann ging es weiter über steile Felsplatten und noch steilere Schotterfelder relativ querfeldein Richtung Gipfel. Für ungeübte Flachländler, angesichts der Höhe hier, gilt das für alle Europäer, ist das Wandern in dieser Höhe schon ziemlich anstrengend. Diese durchschnittlich 2.000 m Seehöhe Unterschied zu europäischen Wanderungen merkt man schon sehr deutlich. Es ist schwer zu beschreiben, aber speziell wenn es dann auf die 5.000 m Seehöhe zu geht braucht man nach 5 Schritten eine Pause zum 10mal Luft holen.
Kurz vor dem Gipfel
Nach 4 Stunden und knapp über 1.300 m Seehöhe haben wir dann den Gipfel erreicht. Leider hat es kurz vorher ziemlich zugezogen und wir mussten den ersten Teil unseres Mittagessens im Nebel verbringen. Doch nach zirka einer halben Stunde hat sich die Sicht ein wenig gebessert und wir konnten den grandiosen Ausblick in das Tal nördlich des Gipfels genießen.
Gipfelsieg auf 5.020m Seehöhe
Kein Berg ohne vernünftiger Jause - auch in Südamerika
Blick auf das Tal nördlich vom Gipfel mit den beiden Lagunen
Der Nebel zieht entlang der steilen Gipfel
Nach einer knappen Stunde war des aufgrund des Nebels und des Windes auf dem Gipfel schon relativ frisch, auch ein paar Schneeflocken haben sich gezeigt. Darum haben wir uns dann mit allen mitgebrachten Kleiderschichten, Hauben und Socken an den Händen wieder an den Abstieg gemacht. Ein kleines Stück unterhalb des Gipfels ist dann die Wolkendecke ein wenig aufgerissen und wir hatten einen hervorragenden Blick auf Cochabamba.
Blick auf Cochabamba
Rückweg bei Sonnenschein
Wieder die erste Lagune, wir haben es fast geschafft
Ein Llama verabschiedet uns aus dem wunderschönen parque national pico tunari mit einem beeindruckenden Blick auf Cochabamba