Bienvenidos en Peru
Unser erster richtiger Stop im Peru war Arequipa vor ungefähr einer Woche. Nach einer wieder einmal anstrengenden Fahrt, ab Puno waren wir in einem Bus mit semicama Sitzen unterwegs und es war so gut wie keine Beinfreiheit berechnet, kamen wir um 3:30 Uhr in der Nacht in Arequipa an. Bis 6:00 Uhr schlugen wir die Zeit tot bis wir uns in unser Hostel trauten, wo wir erst ein Zimmer für die nächste Nacht gebucht haben. Dort wurden wir im Pyjama und verschlafen aber sehr freundlich begrüßt und bekamen gleich unser Zimmer zugeteilt und holten den Schlaf der letzten Nacht nach.
Geweckt wurde ich unbewusst durch ein leichtes Erdbeben, dass mir ein paar Tage später von einem britischen Pärchen bestätigt wurde. Den restlichen Tag
verbrachten wir in der Stadt mit spazieren und einer spannenden Stadtführung.
Arequipa ist mit mit über 800.000 Einwohnern nach Lima mit über acht Millionen die zweit größte Stadt von
Peru. Wie Sucre in Bolivien wird auch Arequipa als weiße Stadt bezeichnet, der
Großteil der Kolonialbauten im Zentrum ist aus Sillar - weißes Vulkangestein.
Außerdem ist sie auch die Alpaka Hauptstadt und alles was mit diesem Tier zu
tun hat, findet man auch in der Stadt - Wollprodukte, Alpakafleisch in den
Restaurants und sogar einen Lama- und Alpakazoo gibt es. Die Stadt ist von drei
Vulkanen (Misti 5822 m, Chachani 6057 m und Picchu Picchu 5665 m) umgeben, auf die wir leider während unserem Aufenthalt nur
zwischendurch Ausblick hatten, nachdem sie gut in Wolkenschichten gehüllt
waren. Einer der drei Vulkane (Misti) ist noch immer aktiv und stellt bei
einem Ausbruch eine große Gefahr für die Stadt dar. Unsere Guide meinte bei der Stadtführung "spaßhalber",
dass wir noch Fotos von ihr und der Stadt machen sollen, weil man bei einem
Ausbruch damit rechnet, dass ungefähr 90% der Bevölkerung nicht überleben
würden.
Am nächsten Tag besichtigten
wir das Santa Catalina Kloster im Zentrum von Arequipa. Das Kloster ist für seinen Bau berühmt und dafür dass das Kloster selbst fast wie eine
eigene Stadt ist. Das 1579 gegründete Kloster war ursprünglich von reicheren Nonnen bewohnt. Es war Tradition in den wohlhabenderen spanischen Familien, dass jeweils das zweite Kind ins Kloster geschickt wurde. Bis zur Reformierung durch eine vom Papst gesandte Dominikanische Nonne war das luxuriöse Kloster (es gab Dienstboten und Sklavinnen) bekannt dafür, dass die strengen Regeln nicht so ernst genommen wurden und dem weltlichen Leben sehr viel Raum gegeben wurde. Sehr beeindruckend sind die in unterschiedlichen kräftigen Farben bemalten unterschiedlichen "Straßen" und Innenhöfe.
Die zwei Tage darauf ging es
in den Colca Canyon. Dafür wurden wir am Sonntag um 3:30 bei unserem Hostel abgeholt. Nach einem
kurzen Frühstücksstop in Chivay erreichten wir um 8:30 das Cruz del Condor, welches
bekannt dafür ist, dass man hier am besten und verlässlichsten in den
Morgenstunden Andenkondore elegant durch die Luft gleitend beobachten kann. Natürlich waren wir nicht die einzigen dort und gerade deshalb stellt sich für mich die Frage warum sie trotz der hunderten Zuschauer dort durch die Luft kreisen. Offiziell kann man ihnen hier am besten zusehen, weil hier die Luftverhältnisse
am besten sein soll, wenn in der Früh die Luft vom milderen Canyon aufsteigt.
Ich habe aber auch gelesen, dass angeblich in der Nähe des Aussichtspunkt Fleisch für
die Kondore ausgelegt wird. Mit Flügelspannweiten bis zu drei Meter zehn und bis
zu 15 kg ist der Andenkondor der größte Raubvogel und ist das Wappentier von
vielen südamerikanischen Staaten. Auch bei den Inkas wurde er neben dem Puma
und der Schlage verehrt und stand für das höchste geistige Level das man
erreichen konnte. Obwohl sie vom nahen betrachtet nicht zu den schönsten Vögeln
gehören, kann ihnen was die Eleganz beim Fliegen betrifft kaum ein Vogel das
Wasser reichen - es sind kaum bis keine Flügelschläge zu beobachten.
Nachdem
wir eine halbe Stunde Zeit hatten Kondore zu bestaunen ging es mit dem Bus noch
ein kurzes Stück weiter zu unserem Ausgangspunkt für die Wanderung in den
Canyon. Der Colca Canyon gehört zu dem tiefsten Canyons der Erde, an seiner tiefsten Stelle ist er über 3.000 m tief. Laut Lonley
Planet ist er nach dem in Cotahuasi der zweit tiefste, aber laut Google gibt es
in China noch einen tieferen und unser Guide meinte, dass für ihn der Colca
Canyon der tiefste sei.
Die Tour startete mit einen
Abstieg von ca. 1000 Höhenmeter hinunter in der Canyon. Bevor es durch den
Canyon ging, gab es in einem kleinen Dorf Alpakageschnetzeltes als Mittagessen.
Das Klima im Canyon ist sehr mild, deshalb ist die Vegetation sehr üppig und
zahlreiche Früchte, Gemüsesorten und Blumen gedeihen hier.
Nach ungefähr sieben Stunden
Gehzeit erreichten wir im Regen unsere Lodge. Trotz Regen ging es gleich in den
Pool. Leider regnete es den restlichen Abend, aber das Dach unserer
Hütte hielt trotz unserer Befürchtungen dicht.
Am nächsten Tag ging es
wieder früh los. Um 5:00 Uhr war Abmarsch und wir quälten uns in 2:15 h die 1000
Höhenmeter wieder hoch aus dem Canyon. Oben angekommen wurden wir mit einem traumhaften
Ausblick und einer Stunde Pause (bis alle aus der Gruppe angekommen waren)
belohnt. Am Heimweg machten wir noch einen Stop bei heißen Quellen zum Baden
und zum Mittagessen wieder in Chivay.
Am Abend in Arequipa
angekommen holten wir unsere großen Rucksäcke im Hostel ab und danach ging es
direkt zum Busterminal und weiter mit dem Nachtbus nach Cusco. Diesmal
leisteten wir uns einen komfortablen cama Sitz des Busunternehmen Cruz del Sur,
bei dem das Service wie bei einer Fluglinie inlusive Essen und Getränke
abläuft.
Arequipa werden wir als eine der
schönsten Städte die wir bisher besucht haben mit einem angenehmen und entspannten
Flair in Erinnerung behalten. Dort lässt es sich auf alle Fälle länger
aushalten. Auch der Colca Canyon hat uns beeindruckt und war das frühe
Aufstehen wert.