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Sonntag, 10. April 2016

Arequipa und Colca Canyon

Bienvenidos en Peru



Unser erster richtiger Stop im Peru war Arequipa vor ungefähr einer Woche. Nach einer wieder einmal anstrengenden Fahrt, ab Puno waren wir in einem Bus mit semicama Sitzen unterwegs und es war so gut wie keine Beinfreiheit berechnet, kamen wir um 3:30 Uhr in der Nacht in Arequipa an. Bis 6:00 Uhr schlugen wir die Zeit tot bis wir uns in unser Hostel trauten, wo wir erst ein Zimmer für die nächste Nacht gebucht haben. Dort wurden wir im Pyjama und verschlafen aber sehr freundlich begrüßt und bekamen gleich unser Zimmer zugeteilt und holten den Schlaf der letzten Nacht nach.

Geweckt wurde ich unbewusst durch ein leichtes Erdbeben, dass mir ein paar Tage später von einem britischen Pärchen bestätigt wurde. Den restlichen Tag verbrachten wir in der Stadt mit spazieren und einer spannenden Stadtführung. Arequipa ist mit mit über 800.000 Einwohnern nach Lima mit über acht Millionen die zweit größte Stadt von Peru. Wie Sucre in Bolivien wird auch Arequipa als weiße Stadt bezeichnet, der Großteil der Kolonialbauten im Zentrum ist aus Sillar - weißes Vulkangestein. Außerdem ist sie auch die Alpaka Hauptstadt und alles was mit diesem Tier zu tun hat, findet man auch in der Stadt - Wollprodukte, Alpakafleisch in den Restaurants und sogar einen Lama- und Alpakazoo gibt es. Die Stadt ist von drei Vulkanen (Misti 5822 m, Chachani 6057 m und Picchu Picchu 5665 m) umgeben, auf die wir leider während unserem Aufenthalt nur zwischendurch Ausblick hatten, nachdem sie gut in Wolkenschichten gehüllt waren. Einer der drei Vulkane (Misti) ist noch immer aktiv und stellt bei einem Ausbruch eine große Gefahr für die Stadt  dar. Unsere Guide meinte bei der Stadtführung "spaßhalber", dass wir noch Fotos von ihr und der Stadt machen sollen, weil man bei einem Ausbruch damit rechnet, dass ungefähr 90% der Bevölkerung nicht überleben würden.

Plaza de Armas mit Arkadengängen in Arequipa 


Kathedrale von Arequipa


Foto mit Babylama, das eigentlich ein Lamm ist



Lama- und Alpakazoo




Handarbeiten im Alpakamuseum








 El Misti, der noch aktive Vulkan



Am nächsten Tag besichtigten wir das Santa Catalina Kloster im Zentrum von Arequipa. Das Kloster ist für seinen Bau berühmt und dafür dass das Kloster selbst fast wie eine eigene Stadt ist. Das 1579 gegründete Kloster war ursprünglich von reicheren Nonnen bewohnt. Es war Tradition in den wohlhabenderen spanischen Familien, dass jeweils das zweite Kind ins Kloster geschickt wurde. Bis zur Reformierung durch eine vom Papst gesandte Dominikanische Nonne war das luxuriöse Kloster (es gab Dienstboten und Sklavinnen) bekannt dafür, dass die strengen Regeln nicht so ernst genommen wurden und dem weltlichen Leben sehr viel Raum gegeben wurde. Sehr beeindruckend sind die in unterschiedlichen kräftigen Farben bemalten unterschiedlichen "Straßen" und Innenhöfe.

Innenhof im Santa Catalina Kloster 

Straßen im Santa Catalina Kloster 

Zellen im Kloster 




 Calle Sevilla im Kloster Santa Catalina

Die zwei Tage darauf ging es in den Colca Canyon. Dafür wurden wir am Sonntag um 3:30 bei unserem Hostel abgeholt. Nach einem kurzen Frühstücksstop in Chivay erreichten wir um 8:30 das Cruz del Condor, welches bekannt dafür ist, dass man hier am besten und verlässlichsten in den Morgenstunden Andenkondore elegant durch die Luft gleitend beobachten kann. Natürlich waren wir nicht die einzigen dort und gerade deshalb stellt sich für mich die Frage warum sie trotz der hunderten Zuschauer dort durch die Luft kreisen. Offiziell kann man ihnen hier am besten zusehen, weil hier die Luftverhältnisse am besten sein soll, wenn in der Früh die Luft vom milderen Canyon aufsteigt. Ich habe aber auch gelesen, dass angeblich in der Nähe des Aussichtspunkt Fleisch für die Kondore ausgelegt wird. Mit Flügelspannweiten bis zu drei Meter zehn und bis zu 15 kg ist der Andenkondor der größte Raubvogel und ist das Wappentier von vielen südamerikanischen Staaten. Auch bei den Inkas wurde er neben dem Puma und der Schlage verehrt und stand für das höchste geistige Level das man erreichen konnte. Obwohl sie vom nahen betrachtet nicht zu den schönsten Vögeln gehören, kann ihnen was die Eleganz beim Fliegen betrifft kaum ein Vogel das Wasser reichen - es sind kaum bis keine Flügelschläge zu beobachten. 









Nachdem wir eine halbe Stunde Zeit hatten Kondore zu bestaunen ging es mit dem Bus noch ein kurzes Stück weiter zu unserem Ausgangspunkt für die Wanderung in den Canyon. Der Colca Canyon gehört zu dem tiefsten Canyons der Erde, an seiner tiefsten Stelle ist er über 3.000 m tief. Laut Lonley Planet ist er nach dem in Cotahuasi der zweit tiefste, aber laut Google gibt es in China noch einen tieferen und unser Guide meinte, dass für ihn der Colca Canyon der tiefste sei.
Die Tour startete mit einen Abstieg von ca. 1000 Höhenmeter hinunter in der Canyon. Bevor es durch den Canyon ging, gab es in einem kleinen Dorf Alpakageschnetzeltes als Mittagessen. Das Klima im Canyon ist sehr mild, deshalb ist die Vegetation sehr üppig und zahlreiche Früchte, Gemüsesorten und Blumen gedeihen hier.




Abstieg in den Canyon



im Canyon unten angekommen

fruchtbare Felder im Canyon


Nach ungefähr sieben Stunden Gehzeit erreichten wir im Regen unsere Lodge. Trotz Regen ging es gleich in den Pool. Leider regnete es den restlichen Abend, aber das Dach unserer Hütte hielt trotz unserer Befürchtungen dicht.


Ausblick auf die Oase mit unserer Unterkunft


 die mittlere Hütte war für eine Nacht unsere



entspannen im Pool bei Regen nach 7 Stunden wandern


Am nächsten Tag ging es wieder früh los. Um 5:00 Uhr war Abmarsch und wir quälten uns in 2:15 h die 1000 Höhenmeter wieder hoch aus dem Canyon. Oben angekommen wurden wir mit einem traumhaften Ausblick und einer Stunde Pause (bis alle aus der Gruppe angekommen waren) belohnt. Am Heimweg machten wir noch einen Stop bei heißen Quellen zum Baden und zum Mittagessen wieder in Chivay.


Ankunft oben nach 2:15 h 






Blick auf das Colcatal - bevor es zum Canyon wird



kurzer Stop auf der Rückreise nach Arequipa


Am Abend in Arequipa angekommen holten wir unsere großen Rucksäcke im Hostel ab und danach ging es direkt zum Busterminal und weiter mit dem Nachtbus nach Cusco. Diesmal leisteten wir uns einen komfortablen cama Sitz des Busunternehmen Cruz del Sur, bei dem das Service wie bei einer Fluglinie inlusive Essen und Getränke abläuft.


Arequipa werden wir als eine der schönsten Städte die wir bisher besucht haben mit einem angenehmen und entspannten Flair in Erinnerung behalten. Dort lässt es sich auf alle Fälle länger aushalten. Auch der Colca Canyon hat uns beeindruckt und war das frühe Aufstehen wert.