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Donnerstag, 21. April 2016

Lima: 10 Millionen Menschen zwischen Surfstrand und Wüste

Nach einer kurzen enspannten Busfahrt von 4 Stunden entlang der Küste durch die eines der vielen unendlich scheinenden Wüstengebiete Perus sind wir in der gigantischen Metropole Lima angekommen. Zwischen den Klippen im Südwesten mit wunderschönem Sandstrand wo sich etliche Surfer um die besten Wellen streiten, und der Wüste im Norden und Osten der Stadt, wohnen für uns Österreicher unvorstellbare 10 Millionen Einwohner. Für uns die aus der gemütlichen Provinz mit entspanntem Strandleben kamen war das ein kleiner Kulturschock als wir im Stadtteil Miraflores (dem Manhatten des Südens) aus dem Taxi ausgestiegen sind. Luxushotels, Nobelrestaurants, Spielcasinos und Anzugträger bestimmen hier das Stadtbild. Unser Taxifahrer, der zu Beginn sehr freundlich war doch mit jeder Minute im Stau auf der Stadtautobahn aufdringlicher wurde (am Schluss wollte er wissen wie viel Geld wir haben weil so eine Reise ja doch teuer ist ...) hat gemeint warum wir hier denn absteigen wo doch die Flasche Wasser im Norden nur einen Sol, aber hier vier Soles (was nicht stimmt) kostet. 

Wie auch immer, ungeduscht und underdressed haben wir dann einen kleinen Spaziergang durch unser neues Viertel gemacht. Am Meer, spektakulär oberhalb der Klippen gelegen haben wir ein open air Nobeleinkaufszentrum mit allem drum und dran, europäischen Standards, europäischen Marken und europäischen Preisen gefunden.


Unsere Nachbarschaft mitten in Miraflores, einem der Nobelviertel der Stadt


Nobeleinkaufszentrum mit wundervollem Blick auf den Pazifik unterhalb der Klippen



Ausserhalb der Nobelviertel Miraflores, Barranco und der Altstadt schaut es aber ganz anders aus. Man möchte meinen, dass man sich in einem andern Land befindet. Dadurch haben wir wiedermal festgestellt das auch hier (wie sooft in Südamerika die Kluft zwischen Arm und Reich viel größer ist als in Europa.



Nobeltennisclub mit Blick auf den Pazifik in Miraflores im starken Kontranst ...


... zu den ärmeren Vierteln im Norden der Stadt wo die Mehrheit der 10 Millionen leben.



Am Weg zurück ins Hostel haben wir uns noch einen Kebap (kein Kurti's aber ok) gegönnt.
Der Großstadtlärm und die Tatsache dass direkt neben unserem Fenster der Küchenabzug (Frittierfett) sowie die Klimaanlage (Lärm) vom Nachbarhotel hat uns die Entscheidung zwischen Fenster AUF und Fenster ZU abgenommen. Die Fenster sind generell nicht sehr dicht hier - hat also nicht viel gebracht.

Am nächsten Tag sind wir mit den bescheidenen Öffis (ausschließlich Busse) die hoffnungslos überfüllt sind ins Zentrum gefahren. Nach der kleinen Touristenrunde - Wachablöse beim Präsidentenpalast (lustige Blaskapelle), Plaza de Armas (riesig), Kathedrale (geschlossen), Kirche (schön), Fussgängerzone (es gibt keine Flip Flops Gr. 48 in Lima) - haben wir uns in Chinatown eine Pediküre gegönnt.


Busstation am Nationalstadion, die Busse fahren auf eigenen Fahrspuren auf der Autobahn, in der Mitte befinden sich die Stadtionen, U-Bahnen oder andere Öffis gibt es nicht


Zur Wachablöse am Präsidentenpalast spielt die Blasmusik auf, dabei darf der Gehsteig vorm Zaun nicht betreten werden - böse drein schauende Geheimdienstler passen streng auf


Die Plaza de Armas mit der Kathedrale


Unterwegs in Chinatown


Den nächsten Tag haben wir mit einem gemütlichen Spaziergang zum Strand und durch Miraflores verbracht. Dabei haben wir den Katzenpark gefunden. Ein kleiner Park mitten in der Stadt (no na) wo zig Katzen leben die auch gefüttert werden und von den Stadtmenschen zum streicheln besucht werden. Danach haben wir den wundervollen Ausblick von den Klippen oberhalb des Strands genossen, wo sich Paragleiter und riesige Geier um den besten Aufwind streiten.


Eine der unzähligen Katzen im "Katzenpark" 


Paragleiter genießen die Aufwinde entlang der Klippen - teilweise nur haarscharf an den Gebäuden vorbei


Einer der vielen Strände von Miraflores, Lima





Die vielen Surfschulen buhlen um Schüler


Sonnenuntergang (hier schon kurz vor 18:00Uhr)


Auch die Geier nutzen den Aufwind am späten Nachmittag


Eigentlich wollten wir als nächstes weiter entlang der Küste Richtung Norden nach Barranca fahren und uns dort die älteste Stadt des Kontinents mit riesigen 5000 Jahre alten Pyramiden anschauen. Doch unser sehr freundlicher Hostalmensch hat uns - nachdem er Österreich gehört hat - von einem sehr interessanten Ort in der Nähe (10 Stunden Nachtbus + 2 Stunden Minibus in den Dschungel) erzählt. Spontan wie wir sind, haben wir angebissen und den Nachtbus gebucht. Aber dazu im nächsten Eintrag mehr.